Seminarwoche: Klappe die Zweite

Vergangene Woche machte  sich der Südostblock des FSJ Kultur in Bayern auf, um in der Metropole Siegsdorf, den zweiten Streich von vieren zu begehen. Natürlich werden für diese Aufenthalte nur die schönsten und aufregendsten Orte auserwählt und so fanden wir uns an einem eingleisigen und unbeschrankten Bahnübergang  samt Holzhüttchen wieder, der sich stolz „Bahnhof“ von Siegsdorf nennt. Aber genug der Ironie, schließlich besteht es in der Natur von Jugendherbergen sich an den hintersten Ecken des Nirgendwo niederzulassen.

Freudig wurden wir von unseren zwei wunderbaren Leiterrinnen und unserer Seminarfee empfangen. Den ersten Tag widmeten wir  vor allem den persönlichen Erfahrungen und tauschten diese untereinander aus. Unter dem Thema „Identität“ starteten wir in den zweiten Tag. Über das gesamte Haus verteilt, fanden wir in jedem Raum einen anderen Bereich, der sich mit Identität beschäftigte. Besonders das „Cross-dressing“ tat es uns an. Mit Perücken, den wildesten Glitzeroutfits und bunter Maskerade, verschreckten wir nicht nur die Kindergruppe, die zeitgleich mit uns in der Jugendherberge untergebracht war. Ob Männlein oder Weiblein, war bei unseren Verkleidungskünsten nicht mehr zu unterscheiden, was zu großem Gelächter  und kindlich bescheurtem Vergnügen führte.  Was auch bei diesem Seminar  nicht fehlen durfte, waren die täglichen Warm-up Spiele; die zuerst auf große Ablehnung bei vollkommen übermüdeten und bewegunsfaulen Freiwilligen stoßen, ihren Zweck im Nachhinein aber nicht verfehlen und zur allgemeinen Erheiterung beitragen.

Am dritten Tag begannen dann die Workshops, bei denen wir uns im Voraus zwischen einem Photographie-, Kunst-, Band- und Nähworkshop entscheiden konnten, ich habe letzteres gewählt. Im Werkraum erwarteten uns acht Nähmaschinen, stapelweise Stoffe, Kisten voller Garn, Knöpfe und Wolle und noch viele andere Utensilien. Nach einer kurzen Einführung, hatte jeder seinen Freiraum, um das zu gestalten, wonach ihm war. Hierbei bekamen wir umfangreiche Unterstützung und Hilfestellung und konnten unserer Kreativität freien Lauf lassen. Voller Tatendrang machten wir uns an die Nähmaschinen und verloren uns in der Arbeit.

„Melodien aus der Nähmaschine“ (Photographie des Photo Workshops)

Das kreative Chaos!

Vollkommen vertieft in unsere Arbeit

(Photographie des Photo Workshops)

Die kunterbunte Stoffauswahl

Die Zeit verrann wie im Flug und so kam der Abschlussabend viel zu schnell!

Für diesen Abend wurde ein deliziöses Buffet  vorbereitet und jeder Workshop präsentierte seinen Werke und das Erarbeitete. Mit Bowle und Bier wurde die erfolgreiche Woche begossen und endete mit ein tollen Feier und allgemeiner Schlaflosigkeit.

Ein „Walking Bass“ und ein verrücktes Kleid – Chapeau!

Werke des Kunstworkshops

Band Nr. 1 (Photographie des Photo Workshops)

Und Band Nr. 2 (Photographie des Photo Workshops)

Tja, kaum hat das Seminar begonnen ist es nun auch schon wieder vorbei!

Die Seminarwoche ist wie eine kleine Insel auf der nur wir Freiwillige Platz haben, Zuflucht finden und alles andere ausblenden. Der Alltag in der Einsatzstelle rückt in weite Ferne und auf einmal kann man über Erfahrungen und auch Probleme sprechen die nur FSJler teilen und nachvollziehen können. Es wird gefeiert, viel gelacht, nicht wenig getrunken und zudem setzt man sich immer wieder mit sich selbst und der eigenen Zukunft auseinander. Unsere Betreuerinnen versuchen dabei auf jeden einzugehen und durch viele Aktivitäten und Diskussionen wird der eigenen Denkansatz und die Kreativität gefordert. Natürlich spiegele ich nur meine eigenen Erfahrungen wieder, ich finde jedoch, dass die Seminare einen wunderbaren Ausgleich zum Arbeitsalltag bieten, auf welchen man mit tollen Leuten eine schöne und lustige Zeit verbringen kann.

Theresa

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